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ETCD - Die FreiZeitReiter Newsletter

ETCD - Die FreiZeitReiter Newsletter
Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

 

der (hoffentlich) goldene Herbst ist da und mit ihm die schönste Zeit für alle, die viel und gerne im Gelände unterwegs sind. Lassen wir die Stürme mal außen vor, erwarten uns stimmungsvolle Ritte durch Wald und Flur.

Wie schön und erlebnisreich ein Wanderritt sein kann, erfahrt Ihr in einem persönlichen Erlebnisbericht von David Wewetzer.  Habt Ihr schonmal einen Tag der offenen Tür veranstaltet? Wir haben für Euch eine Idee ausgearbeitet. Das Angebot richtet sich an Kita-Kinder.

 

 

Die Wanderreiter unter uns starten ihre letzten Touren für dieses Jahr, bevor es in die Winterpause geht. Zumindest für einige. Wer genug Zeit hat, bestenfalls noch über einen Reitplatz oder eine Halle verfügt, arbeitet mit dem Pferd weiter.

 

Ist das gut oder könnten Pferde eine Pause brauchen? Darauf gehen wir in diesem Newsletter ein. Und natürlich erfahrt Ihr in diesem Newsletter auch, wie es mit dem Presseritt geklappt hat.

 

Wir wünschen Euch eine gute Zeit!

 

Carola für den ETCD FreiZeitReiter Newsletter

 

 

Für den sanf‍ten Tourismus

 

Drei Tage reisten Uwe Göbel von den ETCD-FreiZeitReitern zusammen mit Hans-Michael Herwig, Celine und Uwe Wenk und Franz-Josef Möller mit Kutschen entlang des Grünen Bandes. Mit an Bord der vier Kutschen, die von insgesamt sieben Pferden gezogen wurden, waren wechselnde Gäste aus der Politik und mit medialem Hintergrund. Sie waren auch die eigentlichen Adressaten des Ausflugs, zu dem die ETCD-FreiZeitReite und die Pferdesportverbände Hessen und Thüringen geladen hatten. Die Reise führte zur Schonung der Pferde durch das flachere Werratal über Hattorf ins Ulstertal bis über die hessisch-thüringische Landesgrenze.

 

Mehr Werbung für Hessen und Thüringen - und ganz besonders für ein entschleunigtes und ökologisch unbedenkliches Reisen hätten die Veranstalter sich nicht ausdenken können. Kein Wunder, dass sich auch die Gäste dem besonderen Zauber nicht entziehen konnten.

Jetzt gilt es, die Möglichkeiten des sanften Tourismus publik zu machen. Angesprochen fühlen sollen sich alle Pferdefreunde, die mit ihren Vierbeinern die Region vom Pferderücken oder vom Kutschbock aus erkunden können.

Und auch Hotels oder Inhaber von Gasthöfen können ihre Möglichkeiten erweitern, wenn die Grundvoraussetzungen vorliegen. Schließlich ist der Pferdesport ein Wirtschaftsfaktor, auch wenn er vorübergehend in der freien Landschaft und ausschließlich zur Erholung stattfindet. Irgendwo müssen Ross und Reiter ja übernachten.

 

Die Wege sind vorhanden und wie man die findet, soll schon bald auf einer digitalen Karte verzeichnet sein. Die ist bereits bei der FN in Arbeit.

Die vier Kutschen, sieben Pferde, Fahrer und Gäste sind mittlerweile wieder zuhause angekommen. Die Reise nahm ihren harmonischen Verlauf vorbei an Tann bis an die Rhön.

 

Das Angebot soll auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederholt werden.

 

 

Fotos derkutschbock.de

 

 

 

kutschbock.de

 

Der Winter naht – Abtrainieren oder nicht?

 

Nicht nur menschliche Sportler sollten ihr Pensum von heute auf morgen stark reduzieren. Das gilt vor allem für Ausdauersportler, wie Pferde es sind.

 

 

Kaja Stührenberg (Trainerin A IGV, Trainerin B IPZV) hält es so:

 


1. Wann ist es nötig, ein Pferd im Herbst abzutrainieren?

Abtrainieren ist dann notwendig, wenn ein Pferd aus einem intensiven Training in eine Pause gehen soll. Also z. B. nach einer mit Distanzritten, Turnierteilnahmen oder anstrengenden Wanderritten.

 

2. Was passiert, wenn man ein Pferd abtrainiert?

Bei einem intensiven Training passen sich der Stoffwechsel, die Atmung, die Herzfrequenz und die Muskelspannung der erhöhten Anforderung an. All dieses muss langsam wieder „heruntergefahren“ werden. Ein abrupter Abbruch des Training kann Herzbeschwerden, Muskelverspannungen uvm. nach sich ziehen.

 

3. Braucht man besonderes Wissen zum Abtrainieren?

Ich denke, man braucht zum Abtrainieren genauso viel Wissen wie zum Auftrainieren – Grundlegende Dinge wie die PAT-Werte, Wissen über den Unterschied von Kraft- und Ausdauer Training. Und ein bisschen natürliches Gefühl, auch mal ein Blick auf die Uhr, wie lange man ein Training, einen Ritt gestaltet oder wie anstrengend (Berge, Untergrund etc.) Trainingsdauer und Trainingshäufigkeit und Trainingsanspruch werden nach und nach runter gefahren.

 

4. Kann man das Abtrainieren in Phasen einteilen?

Man kann sich selber einen Plan machen, innerhalb z. B. von 6 Wochen allmählich von 6 x Training pro Woche auf 1 x Training pro Woche mit jeweils abnehmenden Anforderungen runter zu fahren und dann in eine echte Pause zu gehen.

 

5. Wie veränderst Du dein Training im Herbst / Winter?

Ich persönlich ändere mein Training im Winter nicht. Da mein Pferd das ganze Jahr über moderat und gleichmäßig trainiert wird, ist das nicht notwendig.

 

 

 

 

 Das sagt Jochen Schuhmacher vom Testzentrum in Reken

 

Grundsätzlich hängt abtrainieren ja vom Leistungsstand eines Pferdes ab.
Bei den meisten Pferden unserer Kunden und bei unseren Lehrpferden ist abtrainieren nicht nötig. Im Gegenteil, die Planung eines effektiven Winterprogramm ist nötig. Es gibt immer viele Gründe warum viele Freizeitreiter von Montag bis Freitag wenig bis gar nichts mit ihren Pferden machen: Schlechtes Wetter, nicht bereitbare oder nicht beleuchtete Reitplätz, frühe Dunkelheit, langes Winterfell der Offenstallpferde. Ganz klar, nur Spazierengehen ist zu wenig, leicht gesagt, wenn man eine Reithalle zur Verfügung hat.

 

Also: Gute Longen- oder Doppellongenarbeit, fleissiges Schrittraining, Reiten von Bahnfiguren/Geländereiten mit Trab. Mit Galopp halten wir uns kurz/knapp, da die Pferde nicht ins schwitzen kommen dürfen, dass ist, gebe ich zu, ein Problem in der Offenstallhaltung.

 

Wichtigt ist auch ein Winterprotokoll zu führen. Wieviel und wie oft habe denn etwas gemacht. Dann geht man auch mit viel Verständnis an den Aufbau im Frühjahr.

 

Nicht abtrainieren, sondern der Jahreszeit/Witterung angepasstes Training absolvieren. 

 

 

 

 

 

Ein Traum: Wanderritt durch den Fläming in Brandenburg

 

 

 


 

Alle Träume beginnen, wie Märchen, mit dem Prolog …

 

Anfang der 1990er Jahre hatten wir unsere beiden ersten Pferde in Wittbrietzen, einem kleinen Ort südlich von Beelitz, im Offenstall eingestellt. Die Stallbetreiber hatten den für die Region typischen Vierseitenhof gerade gekauft, um dort neben ihren Friesen auch einige Pensionspferde zu halten, so dass wir zu ihren ersten Einstellern gehörten. Das Gelände mit seinen Sandwegen, Nadelwäldern, Wiesen, Weiden und großen Ackerschlägen lud zu langen Ausritten ein - was wir auch reichlich taten. Schon damals war uns klar: „Hier müsste man mal einen Wanderritt machen - von einem Dorf zum nächsten, rüber in den Fläming, wo es hügelig wird.“ Viele Ortsverbindungsstraßen waren damals noch unbefestigt, so dass wir uns das Reisen zu Pferd so vorstellten, wie es früher mal gewesen sein müsste. Es hat dann weitere 9 Jahre bis zum ersten Wanderritt von Speyer nach Frankreich gedauert.

30 Jahre und einige 10.000 km auf Ritten später, als wir überlegten, wo wir denn unseren diesjährigen Wanderritt unternehmen wollten, fiel uns der Fläming wieder ein. Langweilig nach den Abenteuern in den letzten 15 Jahren? Nein - pferdegerecht weil an unsere Pferde angepasst: Ja. Wir suchten weder Berge noch zwangsläufig lange Tagesetappen ohne Möglichkeit zum Abkürzen, um auf unseren 23jährigen Best-Ager Rücksicht zu nehmen.

 

 

 

 

Der Start - wie immer: Im Internet recherchiert, die Quartierliste anhand der Informationen über die Fläming-Reitroute und mit Tipps vom Pferdeland Brandenburg erweitert, die erste grobe Planung mittels Wanderreitkarte angestellt - und dann festgestellt, dass wir die Route ja etwas abwandeln und als Start und Ziel eben jenen Ort, wo wir damals die Idee geboren hatten, nehmen könnten. Zurück zum Anfang. Flugs wurde Kontakt aufgenommen, und nach gemeinsamer Freude über ein Wiedersehen die Streckenplanung entsprechend angepasst und verfeinert. Parallel dazu wurde bei den Quartieren angefragt, wie in jedem Jahr ausgiebig geprüft, was alles zwingend mitgenommen werden muss, was noch zu besorgen ist, der Urlaub wurde eingereicht (und bewilligt!), die Schmiedetermine entsprechend gelegt und natürlich regelmäßig geritten und bereits Bekanntes wieder trainiert.

 

Endlich ist es soweit: Wir wählen einen Sonntag wegen des geringeren Verkehrsaufkommens und machen wir uns auf den Weg Richtung Osten. Nach fünf Stunden erreichen wir alle wohlbehalten den bekannten Hof. Schwupps die Pferde abgeladen und in den vorbereiteten Stall mit großem Sandauslauf gebracht, die Abtrennung zu den anderen Pferden am Hof geprüft, Heu und Wasser vorgelegt und die große Wiedersehensfreude mit ausgiebigem Klönen begonnen - was kamen da für schöne Erinnerungen wieder hoch!

 

Unser erstes Quartier hatte leider doch keinen Platz für uns organisieren können, so hatten wir noch einen Tag in unseren alten „Reitgefilden“ verbracht und uns am Dienstag auf den Weg gemacht.

 

Baitz - abgesehen von der Querung einer Bundesstraße, einer Bahnlinie und der A9 ging es über Sand- und Feldwege in flachem Gelände durch lichte Wälder, an Spargelfeldern und weitläufigen Wiesen, Gräben entlang und durch einige Ortschaften. Nach gut 27 km bei über 30°C waren wir froh, beim Pferdehof Peters angekommen zu sein. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen, die Pferde kamen in einen Auslauf, und wir in eine Ferienwohnung. Abends fuhr uns Frau Peters in den nächsten Ort, wo wir Abendessen zum Mitnehmen besorgten und es uns auf dem Hof schmecken ließen. Das heftige nächtliche Gewitter ließ uns gegen halb vier nach den Pferden schauen - völlig ruhig und ein wenig erstaunt begrüßten sie uns. Ein reichhaltiges Frühstück am Morgen sorgte dafür, dass wir uns wohlgemut auf den Weg nach Groß Briesen machten. Es wurde hügeliger, die Wege sandiger und teilweise auch steiniger. Auch heute war es wieder ziemlich warm, so dass wir froh waren, überwiegend im Wald unterwegs zu sein. Dank des vielen Regens in der vorangegangenen Woche gab es noch genügend Pfützen, so dass die Pferde - neben dem Tränken aus fließenden Gewässern - immer ihren Durst stillen konnten. Durch Schwanebeck durch kamen wir einige Zeit später an den für Brandenburg „hohen Bergen“ vorbei: 129 m - Räuberberg!

 

Groß Briesen - Wir genossen das Licht und die Luft im Nadelwald und haben den Reiter- und Erlebnisbauernhof Groß Briesen gemütlich am späten Nachmittag nach 22 km erreicht. Flugs waren die Pferde untergebracht und uns das Ferienhaus, wo wir übernachten durften, gezeigt. Abendessen und Frühstück gab es für alle Gäste gemeinsam im Hof oder dem Gastraum; es herrschte ein fröhliches und buntes Treiben. Von Groß Briesen ging es nach Buckautal durch die typische brandenburgische Landschaft an der großen und kleinen Rehwisch entlang - mit relativ wenig Höhenmetern, sofern man diese überhaupt erwähnen kann. Heute war es kühler und angenehmer, und die Strecke für den dritten Tag kürzer gewählt.

 

Birgit Rathke vom Gestüt Buckautal empfing uns sehr herzlich, zeigte uns alles, und nach der Versorgung der Pferde gab es Kaffee und Pfannkuchen. Den Nachmittag ließen wir es uns bei herrlichstem Wetter auf den Gartenstühlen gut gehen, reparierten den Helm von David, schauten immer mal nach den Pferden, die zufrieden im Auslauf ihr Heu fraßen und genossen die positive Stimmung auf dem Hof. Nach leckerem Abendessen und ebenso schmackhaftem Frühstück zogen wir weiter nach Arensnest. Wald- und Feldabschnitte wechseln sich ab, lange Zeit ritten wir am Waldrand auf einer Höhenlinie entlang und hatten eine schöne Sicht über die weiten Felder. „Berge“ mit wohlklingenden Namen wie Hahnenberg, Bullenberg, Fuchsberg, Retter Berg, Goldberg und Falkenberg - nicht zu vergessen die Butterberge - säumten unseren Weg. Nach gut 5h kamen wir in Arensnest an.

 

Arensnest - eine ehemalige Schäferei wird von einer Genossenschaft bewirtschaftet, die auf dem Weg zur Selbstversorgung ist, was Obst und Gemüse betrifft. Hier hatten Heroi und Staccato eine große Weide, auf der sie sich sich erst mal im Galopp austoben mussten, bevor es ans Fressen ging. Nach einer Nacht im Bauwagen mit Blick auf die Pferdeweide ließen wir es am nächsten Tag ruhig angehen - nicht dass Pferde oder Menschen müde waren, sondern wir wollten unbedingt ins Hofcafé von Schloss Schmerwitz, knapp 5 km entfernt von Arensnest. Und da es erst um 11:30 Uhr öffnet, hatten wir Zeit. Die anderen Gäste staunten nicht schlecht, als wir mit unseren Pferden an der Terrasse Halt machten. Neben dem Kaffee gab es einen super leckeren Flammkuchen mit Ziegenkäse, Walnüssen und Honig. Kulinarisches in schöner Kulisse, bestes Wetter und vor allem gechillte Pferde - das ist Urlaub vom Feinsten! Weiter ging es nach Borne zum Habichtshof, den wir nach etwa insgesamt 6h wohlbehalten erreichten.

 

Borne - auch hier wieder ein sehr nettes Willkommen, für die Pferde ein Offenstall und für uns, da die Ferienwohnung belegt war, ein Zelt. Angeregte Gespräche ließen die Zeit im Nu vergehen, der Lieferdienst brachte schmackhaftes Essen aus dem indischen Restaurant des Nachbarorts, und schon war wieder ein schöner Tag vorbei. Von Borne ging es zu einer Bockwindmühle vorbei (schöner Blick auf die Umgebung von 145 m Höhe) durch überwiegend offene Landschaft Richtung Lühnsdorf. Hin und wieder kamen Ladewagen an uns vorbei - die Maisernte ist in vollem Gang. Ein Auto begegnet uns im Wald und ein sehr netter Landwirt informiert uns, dass ein Stück weiter mit großen Erntemaschinen gefahren wird. Er wollte nicht, dass sich unsere Pferde erschrecken und wir quasi unvorbereitet aus dem Wald am Feld angekommen. Wie mega aufmerksam! Am Feld angekommen war reichlich Platz, und unsere zwei sind ja Erntemaschinen erprobt - trotzdem hat ein Fahrer statt auf den Grasweg einzubiegen, auf dem wir unterwegs waren, seinen Weg noch länger auf dem Feld fortgesetzt und ist erst deutlich hinter uns auf den Grasweg gefahren. Ein tolles Gefühl über diese Rücksichtnahme. Allmählich verlassen wir die 140 m Höhenlinie, kommen am Bierberg vorbei (120 m) und am Klinkeberg (108 m), bevor wir auf Höhe vom Hottenberg (96m) absteigen und in Lühnsdorf zum Gasthaus Alte Schmiede laufen.

 

Lühnsdorf - dort gibt es einen Streichelzoo mit mehreren Weiden, von denen die hinterste für unsere beiden Besten zur Verfügung stand. Nach einem großen Eisbecher auf der Terrasse und einem hervorragenden Abendessen haben wir umgepackt: Auf den letzten beiden Etappen wollten wir statt der vier Hinterpacktaschen nur noch zwei mitnehmen, weil wir einiges, wie z.B. die Schlafsäcke, nicht mehr brauchten. Die Sachen wurden im Gasthaus deponiert und die Abholung zwei Tage später vereinbart. Dies war der Plan, als wir uns zu einer weiteren 25+km Etappe aufmachten. Wir wandern die ersten km entlang einer wenig befahrenen Straße, ehe wir erneut die A9 queren - diesmal in einem Tunnel - und aufsteigen, um gemütlich nach und durch Niemegk zu reiten. Vorbei an einer Außenstelle des Geoforschungsinstituts Potsdam ändert sich die Landschaft deutlich: Das wellige (bergig mag ich nicht sagen ;-) ) weicht der flachen Landschaft. Große Felder unterbrochen von Waldstücken und Alleen - ein Kontrast im Kleinem.

 

Hinter Niemegk setzen wir zum ersten Trab an und bemerken die Lahmheit von Heroí. Im Schritt keine Auffälligkeit und im Trab geringfügig lahm. Shit! Auch mit Übernahme des gesamten Gepäcks auf Stacco, der die Pause zum Überlegen wohlwollend und grasend verbringt, ist eine Fortsetzung über die letzten 50+km keine Option für uns.

Wir organisieren einen Transport von Antje zum Hof in Wittbrietzen wo sie unser Gespann nimmt und zurück nach Niemegk kommt. Dort warte ich am Friedhof mit beiden Pferden an der Hand auf den Transport. Nebenan ist eine Grundschule und entsprechend viel Trubel und den obligatorischen „Pferde!!“-Rufen. Irgendwie eine angenehme und friedliche Stimmung, während Stacco und Heroí im Schatten stehen, dösen und ein vorbildliches Gespann abgeben. Nach gut 3h kommt Antje mit dem Anhänger und wir Verladen binnen 5 Minuten alle Sättel, Gepäck und die Pferde und sind dann wieder auf dem Weg nach Wittbrietzen.

 

Wir lassen Heroí den folgenden Tag zur Erholung im Auslauf und nutzen die Zeit für eine Stippvisite bei der Familie und Freunden …

 

Fazit: Alles kann und nichts muss! Dies ist seit Jahrzehnten unsere Devise und hat sich auch diesmal wieder bewährt. Auch wenn man keine Abenteuer plant, so finden sich immer wieder Herausforderungen unterwegs: Umgestürzte Bäume, geschotterte Wege, die wir nicht möchten, defekte Ausrüstung oder Verletzungen.

Kann man sich auf alles vorbereiten: Nein! Man kann aber lernen (und trainieren), wie man reagiert, welche Abläufe wichtig sind (Ruhe bewahren, nachdenken und Optionen besprechen, entscheiden) - die Wichtigkeit gilt in erster Linie der Sicherheit und Gesundheit aller(!) Beteiligten. Strecken, Kilometer-Ziele o.ä. sind nebensächlich.

 

Und nu? Nach dem Ritt ist vor dem Ritt. Ideen für 2024 werden besprochen, verworfen und wieder diskutiert. Die Pferde haben jetzt Ruhe - HALT! Nein, das haben sie nicht. Der geschilderte Ritt und die zwei Fahrtage stellten nur eine leichte Arbeit dar. Jetzt kommt erstmal eine Woche Intensiv-Training bei unserer Trainerin, außer für Heroí, der erst wieder das Go vom TA erhalten muss, und anschließend folgt die Routine am Stall: Ausreiten, Platzarbeit, Bodenarbeit - sorgsames Reiten und gemeinsam Spaß haben. Die meisten unserer Pferde brauchen keine Trainingspause, sondern gleichmäßiges Training, das die Bezeichnung „leichte Arbeit“ verdient. Davon sind viele leider auch in der schönsten Reitzeit des Jahres meilenweit entfernt.

 

 
 
 
 
 

Ein Tag der offenen Tür für eine Kita an Eurem Stall? Dafür gibt es sehr gute Gründe. Und dabei spielt es erst einmal keine Rolle, ob Ihr ein Verein oder ein privater Stall seid.

Wieso einladen?

Viele Kinder finden Pferde spannend. Das sollte als Grund schon fast reichen, aber nein, es gibt natürlich noch weitere Gründe, warum es eine gute Idee ist, einen Tag der offenen Tür durchzuführen. Je mehr Menschen nämlich wissen, was Pferde brauchen und was ihnen schadet, umso mehr Verständnis bringen sie auf. Auch die, deren Eltern gerne mal Brot über den Zaun werfen. ... falls kein Ententeich in der Nähe ist. (Am Rande: Für Enten ist Brot auch Mist). Einmal auf einem Pferd sitzen und ganz wichtig: Einmal ein Pferd streicheln, inklusive.

 

 

 

 

Vortragsinhalte bitte mit den Erzieherinnen absprechen, aber gerne auch folgende Themen ansprechen

  • Seid Ihr schon einmal geritten? Wie habt Ihr das erlebt? Hattet Ihr Angst oder hat es Euch Spaß gemacht?
  • Pferde haben einen empfindlichen Bauch. Sie bekommen sehr schnell Bauchschmerzen, wenn sie etwas Falsches essen. Was könnte das sein? Was bedeuten Bauchschmerzen für ein Pferd, wer von Euch hatte schonmal Bauchschmerzen, wie war das?
  • Wenn man jemanden mag, will man nicht, dass er einen Schrecken bekommt. Deshalb passen wir auf unsere Pferdefreunde auf. Habt Ihr eine Idee, wovor Pferde Angst haben könnten?
  • Kennt jemand den Unterschied zwischen einem Pony und einem Pferd (Wichtig: Ein Pony ist ein kleines Pferd und nicht automatisch ein Kuscheltier)
  • Reiten ist anstrengend. Man braucht alle Muskeln, um im Galopp nicht runterzufallen. Aber jeder kann das lernen. Wer traut sich denn gleich, mal auf einem Pferd zu sitzen? Ich halte euch fest, Ihr braucht keine Angst zu haben
  • weitere gerne ergänzen

Tipp!-> Ihr könnten mit Worten und Bildern arbeiten, das ist für viele Kinder einfacher. Die Erzieherinnen helfen bestimmt gerne. Bitte bedenken, Kita-Kinder sind in ihrer Entwicklung sehr verschieden. Manche können sich lange konzentrieren, anderen fällt das sehr schwer.

In der Praxis:

  • Alle Kinder gehen nach der ersten Kurzanweisung ans Pferd, möglichst in kleinen Gruppen, während die anderen unter Aufsicht ein spannendes Laufspiel rund um Strohballen veranstalten
  • Wo ist denn das Knie beim Pferd? (Was für eine lustige Frage! :-)) Wer sich nun auf alle Viere niederlässt, findet die Lösung.
  • Woran erkenne ich, ob ein Pferd etwas gut findet? Wedelt es mit dem Schwanz? Schnurrt es? Wie "spricht" ein Pferd?
  • Wie fühlt sich ein Pferd an? Wer traut sich, die Nase anzufassen, wie fühlt sich das Fell an, wie fühlt sich ein Huf an. Wie sieht ein Huf von unten aus?
  • und schließlich: Wer traut sich mal, auf einem Pferd zu sitzen und ein paar Schritte zu reiten?

 

Wichtig: Kinder im Kita-Alter sind sehr verschieden. Manche kennen überhaupt keine Angst und müssen gebremst werden, andere sind schnell verschüchtert. Deshalb kann es nötig sein, die Gruppengröße anzupassen und ggf. die Haudegen von den Stillen zu trennen. Die Erzieherinnen sind hier die richtigen Berater, damit alle Kinder mit einem positiven Erlebnis aus dem Besuch kommen.

 

Bitte keine Berührungsängste!

Die Einladung kann sich zum Beispiel an Kitas und Schulen richten. "Kommt doch mal vorbei, wir bieten Euch ein paar interessante Stunden". Wenn Ihr keine Erfahrung mit pferdefernen Gruppen habt, ist das ein guter Einstieg. Ihr werdet sehen, sowas kann richtig Spaß machen.